URL Strukturierung: aus SEO Sicht noch wichtig?

Seit Jahren beschäftigen sich SEO-Agenturen und SEO-Profis mit diesem Thema: die URL Strukturierung. Ob ein einfacher Blogger oder ein Online-Shop Betreiber: alle kommen irgendwann an den Punkt wie sie ihre URL strukturieren. Spielt das überhaupt noch eine Rolle? Und worauf sollte man bei der URL beachten?

URL Länge

Spielt die URL-Länge im SEO eine Rolle? Eine interessante Studie wurde von dem Search Engine Journal veröffentlicht. Demnach könnte die URL Länge einen direkten Einfluss auf die Rankings haben.

Warum „könnte„?

Die Praxis sieht etwas anders aus. Blogger die komplexe URL Strukturen haben ranken trotzdem relativ gut. Beispiele dafür sind Neil Patel oder im deutschen Raum Peer Wandiger:

seo-url-laenge-neil-patel seo-url-laenge-peer-wandiger

Die URL Struktur ist weit größer als zum Beispiel die vorgeschlagenen Ideen von moz. Und trotzdem ranken diese URLs in den Top 10.

Wenn wir jetzt weiter tauchen und uns zum beispiel die URL Struktur von Zalando etwas näher angucken, dann bekommen wir etwas mehr Licht ins Dunkel:

seo-url-laenge-zalando

Mit dem Keyword „Damenschuhe“ rankt Zalando auf Platz 3. Sowohl Platz 1, Platz 2 als auch Platz 3 haben sehr kurze URL Strukturen. Sollte man den Rückschluss ziehen, dass kurze URLs besser ranken?

Ja und nein.

Zum einen müssen wir beachten, dass die Beispiele von Peer und Neil deutlich zeigen, dass das nicht der wichtigste Grund ist. Ich kann also mit langen URLs auch gut ranken.

Aber: kurze URLs ranken besser. Das bestätigt die Analyse von weit über 1 Millionen Websites die durch Brian Dean und Co. durchgeführt wurden.

Keywords in die URL?

Sollten Keywords in die URL reingepackt werden?

Ja, man sollte sich beim Aufbau lieber die mühe machen und die Keywords in die URL einbauen. Auch wenn das beispiel mit den „Damenschuhen“ etwas anderes aussagt (Wieso rankt schuhcenter auf Platz 2, obwohl das Keyword nicht in der URL ist?).

Warum?

Zum einen erleichtert es den Kunden den Aufbau einer Website besser zu verstehen. Mal etwas praktisches: was gefällt dir als User besser…

www.zalando.de/damenschuhe

oder?

www.zalando.de/damen/schuhe

Vielleicht ist das Beispiel eine Geschmackssache, aber je komplexer die Kategorie wird, desto verwurstelter wird die ganze Sache. Wie sieht es jetzt aus:

www.zalando.de/sneaker-low

oder?

www.zalando.de/damen/schuhe/sneakers/sneakers-low

Das ein Keyword in die URL gepackt werden muss – dass bestätigen gleich die ganz große Plattformen. Ein Beispiel dafür ist moz.com.  Keywords in der URL sind also von Vorteil. Aber es stimmt schon: die Keywords in der URL ist zwar nicht das wichtigste, aber macht es so viel Arbeit?

Sonderzeichen

Bestimmt hast du so etwas schon mal gesehen: URLs mit Sonderzeichen. Sonderzeichen wie zum beispiel &, %, $ oder @. Wie bewertet Google diese Sonderzeichen und haben diese Sonderzeichen einen Einfluss auf die Rankings?

Ein interessantes Video von Matt Cuts gibt hierüber einen interessanten Einblick (vielleicht ein altes Video, aber es trifft den Nerv):

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Wie Matt Cuts beschrieben hat wurde beim Start von Google schon bei einem Unterstrich eine Wortkombination manchmal falsch interpretiert. Und zwar nicht als Trennung von zwei Worten sondern eine Verbindung (bei einem Bindestrich ist das nicht der Fall.).

Beispiel: yaseed.net/seo-url

Hier werden die Wörter „seo“ und „url“ ausgelesen. Warum? Weil der Bindestrich diese zwei Wörter voneinander trennt.

Das könnte bei einem Unterstricht nicht der Fall sein.

Aber: was ist mit Wikipedia und co.?

seo-url-laenge-wikipedia

seo-url-sonderzeichen-onpage

Warum nutzen diese Plattformen Unterstriche und ranken trotzdem in Top Positionen?

Google versteht Inhalte und URLs immer besser. Auch diese Unterstriche. Trotzdem gibt uns die Aussage von Matt Cutts zu denken: Google liebt Ordnung und eine klare Struktur. Wenn wir also eine neue Seite starten, dann bitte mit Bindestrich. Wenn das System mit Unterstrichen aufgebaut ist, dann kann man das so belassen.

Als Trennzeichen könnte man im Prinzip auch ein + ein _ oder ein , (Komma) nutzen, aber die Empfehlung von Google lautet: nutze ein Bindestrich, dann bist du auf der sicheren Seite.

Was zeigt dieses Beispiel? Auch wenn Sonderzeichen nicht große Auswirkungen auf die organische Suche haben, sollte man trotzdem eine Ordnungsstruktur verfolgen.

Nächstes Beispiel: Umlaute wie zum Beispiel Ä, Ü und Ö.

Wie sollte man diese handhaben?

Sonderzeichen sollte man Prinzipiell ersetzen. Die meisten CMS Systeme ersetzen das automatisch. Es kann jedoch vorkommen das man manuell nachhelfen muss. Eine Liste dafür findest du hier.

Sonderzeichen sind also eine heikle Geschichte. Am besten man vermeidet das Ganze und spielt mit den Regeln von Google. Das wichtigste hierbei: eine klare und ordentliche Struktur.

Fazit

Wie gehe ich damit um? Verändere ich die URLs beim schreiben meiner Artikel? (Diese Frage hat Martin im Webmasterfriday gestellt.)

Meine Antwort: Ja!

Zum einen gefallen mir persönlich kurze URLs sehr viel besser. Es geht mir sogar so, dass ich mir ganze Unterseiten besser merken kann und das nur weil die URL schön kurz und knackig ist.

Ein Beispiel:

Brian Dean ist eine Adresse an die ich mich oft wende, wenn ich Fragen zum Thema SEO habe. Durch seine kurzen URLs kann ich aus dem Stegreif verschieden Unterseiten aufführen. Z.B.: backlinko.com/on-page-seo oder auch backlinko.com/seo-tools.

Prinzipiell versuche ich Sonderzeichen in der URL zu vermeiden und ich packe nur die wichtigsten Keywords rein. Bevor ich also einen Artikel verfasse und veröffentliche, überarbeite ich immer meine URLs.

Das hat nicht nur einen Einfluss auf die Rankings sondern es sieht einfach ordentlicher aus.

 

Über den Autor

Samuel J. Schneider - kreativer Konzeptionist, ernährt sich grundsätzlich vegetarisch und haltet sich gern in den Bergen auf.

1 Gedanke zu „URL Strukturierung: aus SEO Sicht noch wichtig?“

  1. Hallo Samuel,
    die von dir erwähnten Umlaute sind ein absolut spannendes Thema – vor allem, wenn eines der Hauptkeywords mit Umlaut kommt, wie bei meiner NSC-Nischenseite die „Getreidemühle“.
    Ich verwende in den URLs (d.h. auch in den Pfaden) bisher nur die umlautlose Variante, weil ich innerlich davor zurückschrecke, Google tatsächlich die Umlaute vorzusetzen. Dabei habe ich im Laufe der Zeit festgestellt, dass ich bei der Keywordkombi „Getreidemuehle kaufen“ oft vor „Getreidemühle kaufen“ ranke (obwohl ich mich zu erinnern meine, bei einigen SEO-Experten gelesen zu haben, dass das für Google keine Rolle spielen sollte) und diese beiden Midtails deshalb eigentlich genauso ranken müssten… Fakt ist: Machen sie aber (noch?) nicht. Stand heute bei Google.de liege ich mit der„ue“-Kombination auf Platz 7, mit der „ü“-Kombination nur auf Platz 8. Vielleicht ist das aber jetzt nur die Messunschärfe vom SERPOSCOPE oder die minütliche Schwankung bei den von Google bereitgestellten Suchergebnissen… 😉

    Viele Grüße
    Christian

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