Interview: Jonas Breuer (Sydney)

Hier darf ich ein interessantes Interview veröffentlichen. Jonas und seine Freundin leben als DN in Australien.

Hallo Jonas, bitte stell dich meinen Lesern kurz vor

Gerne. Ich bin 28 Jahre alt und lebe seit etwa 1 Jahr mit meiner Freundin in Sydney. Bei einem Work&Travel Jahr 2012 haben wir uns einfach in die Stadt verliebt und wollten seitdem zurück kehren. Ich reise wahnsinnig gerne und habe schnell gemerkt, dass ich als Web-Programmierer auch ziemlich gut von unterwegs arbeiten kann. Ich letzter Zeit versuche ich mehr und mehr vom reinen Freelancing weg zu kommen und mehr auf eigene Projekte zu setzen.

Auf deiner Website www.j-breuer.de stellst du dich hauptsächlich als Programmierer vor. Kann man davon im Ausland wirklich leben?
Ja, als selbständiger Programmierer kann man eigentlich überall recht gut leben. Zuverlässige Programmierer sind überall knapp und so findet man relativ einfach Kunden. Der Stundensatz ist in der Regel höher, als bei Texter- oder Übersetzerjobs, aber natürlich muss man sich auch deutlich länger einarbeiten. Ich würde nur aus Portalen wie elance fern bleiben und stattdessen versuchen über deutsche Freunde und Familie an Kunden zu kommen. Als Web-Programmierer ist die Arbeit sowieso online und da macht es keinen so großen Unterschied wo auf der Welt man ist (so lange das Internet halbwegs stabil ist).

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Welche rechtlichen Herausforderungen hattest du in der Vergangenheit? Und wie bist du damit umgegangen?
Rechtliche Herausforderungen hielten sich bei mir bislang in Grenzen. Nur die üblichen Nervereien à la „Was muss alles ins Impressum“. Als ich mein Premium WordPress Plugin Affiliate Power verkaufen wollte, habe ich schnell gemerkt, dass Online-Verkäufe rechtlich ziemlich kompliziert sind. Da ich mich nicht mit Widerrufsbelehrung etc. beschäftigen wollte, setze ich den Zahlungsanbieter Digistore24 ein, der sich um all das kümmert.

Kannst du mit den Einnahmen die du über das Internet einnimmst leben?
Von meinen Programmierer-Honoraren kann ich gut leben. Meine eigenen Projekte laufen aktuell noch nicht so gut, dass ich rein davon leben könnte. Diese fallen oft noch hinten runter, wenn es bei Kunden dringende Dinge zu tun gibt. Für 2015 habe ich mir vorgenommen, diesen Fokus auf eigenen Projekte zu verschieben.

Du hast außerdem noch einige Nebenprojekte am laufen. Welches der Projekte läuft bis jetzt am besten?
Nach wie vor ziemlich gut läuft www.transsib-tipps.de, meine Seite zur Transsibirischen Eisenbahn. Neben den Einnahmen freut mich hier besonders, dass ich häufig freudige E-Mails von Leuten bekomme, die die Reise schon seit Jahren machen wollen und jetzt durch die Infos auf meiner Seite endlich den Mut gefasst haben das anzugehen.

Würdest du Neulingen raten sich zu spezialisieren (also z.B. Texter, Programmierer,…)? Oder würdest du anderen Affilliates/ Nischenseiten empfehlen? Warum?
Das ist eine sehr gute Frage. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile und es hängt von der persönlichen Situation ab, was besser ist. Als Freelancer verdienst du sofort Geld. Wenn du möglichst bald aus deinem 9-5 Job raus willst und ortsunabhängig sein willst, führt der schnellste Weg über Freelancing. Allerdings musst du als Freelancer permanent Zeit investieren, um Geld zu verdienen. Da ist es oft schwierig noch Zeit für eigene Projekte zu finden, um ein „richtiges“ Unternehmen aufzubauen.

Eine Affiliate-Seite wird einmal aufgebaut und verdient dann laufend Geld. Du musst hier nur gelegentlich nochmal dran, um Dinge zu aktualisieren. Das ist also eine super Einnahmen-Quelle, um parallel ein richtiges Unternehmen aufzubauen. Bis du von Affiliate-Seiten leben kannst, dauert es aber deutlich länger.

Am Ende ist die Frage natürlich immer, wo man hin will. Es gibt auch genug Leute die seit Jahren die Welt bereisen und dabei als Freelancer arbeiten.

Jonas, vielen dank für deine interessanten Antworten!

Über den Autor

Samuel J. Schneider - kreativer Konzeptionist, ernährt sich grundsätzlich vegetarisch und haltet sich gern in den Bergen auf.

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